Dienstag, August 10, 2010

Mobile Rollenspiele des Goldenen Zeitalters

Es war mal wieder an der Zeit etwas neues Altes zu suchen und zu finden. So hat es sich also zugetragen, dass ich nach dem letzten Umzug die Entscheidung gefasst hatte, den privaten Internetanschluß nicht mehr zu erhalten. Im selben Zug wurde auch die Entscheidung gefasst, den PC, welcher mich die letzten Jahre begleitete, nach einem ordentlichen Transfer der Nutzdaten endgültig herunterzufahren. Für die Zukunft ist der Erwerb eines Notebooks geplant, jedoch steht noch in den Sternen, wann es soweit sein soll. 2011 könnte es soweit sein.

Um die Durststrecke (und auch die tägliche Fahrt zwischen Ingolstadt und München) zu erleichtern, entschloß ich mich -nach Anraten einer Internetbekanntschaft- zum Kauf eines Handhelds. Es handelt sich dabei um den "gp2x WIZ". Zusätzlich dazu eine 16 GB SD-Karte, um die bereits angesprochenen Nutzdaten erhalten zu können.

Der Hauptaugenmerk beim Kauf lag vor allem auf der Möglichkeit, diverse Emulatoren ( DOSBox , UAE , VICE ) in Betrieb nehmen zu können, um die Zeit im Zug sinnvoll mit dem Spielen antiker Computerrollenspiele zu verbringen. Zusätzlich quasi noch die USB-Festplatte (basierend auf der 16 GB SD-Karte) zum mitnehmen. Nicht zu vergessen, das Abspielen der im mp3-Format vorliegenden CD-Sammlung, sowie div. Podcasts anzuhören ( z.B.: Spieleveteranen-Podcast ). Und um Himmels Willen, mit dem Ding sollte ich ja -nicht- telefonieren können.

Nach einer Woche Testphase sieht die Situation so aus, dass ich den Einsatz der DOSBox auf dem WIZ sinnvoll beherrsche. Derzeit lauffähig sind folgende antike Rollenspiele, die mich die nächsten Wochen, vielleicht Monate, in ihrem Bann ziehen werden:
  1. Bard's Tale III
  2. Wizardry - Bane of the Cosmic Forge
  3. Wasteland
  4. Ultima IV
  5. Ultima V

Festgefahren habe ich mich auf "Bard's Tale III", da ich diesen Teil weder auf dem C64, noch auf dem Amiga500, aber auch nicht auf dem PC richtig intensiv gespielt habe. Und die beiden Codewheels die ich hier habe, sind noch nie auf Funktion geprüft worden. Es wird höchste Zeit...

Samstag, Februar 02, 2008

Das Rad des Schicksals II


Wie bereits hier berichtet waren die "code wheels" Bestandteil vieler antiker Rollenspiele. Inzwischen haben die "code wheels" - zumindest bei mir - eine Art Sammelleidenschaft ausgelöst.

Die Favoriten in meiner Sammlung, das Coderad von NEUROMANCER, das Coderad von ELVIRA 2 und zwei "code wheels" von BARD'S TALE III - in gross und deutlich kleiner - werden nun ihre Zukunft bei EBAY finden. Möge ein Sammler viel Freude und erfüllte Sammlerleidenschaft damit erleben. Adieu, meine "code wheels" - bis dann, im nächsten Leben.

Freitag, November 02, 2007

Buck Rogers - Countdown to Doomsday

In meiner Top-Ten Liste der Rollenspiele , welche ich als eine der ersten Postings in diesem Blog angelegt hatte, befindet sich auch Buck Rogers - Countdown to Doomsday welches nach den vielen und sehr erfolgreichen SSI-Titeln - den berühmten "Gold Boxes" endlich etwas Abwechslung in die Spielauswahl brachte. SSI war bekannt geworden durch AD&D Rollenspiele, die auf diverse Betriebssysteme portiert wurden. Das Ergebnis war ein für alle Rollenspiele einheitliches Darstellungs -und Kampfsystem - das feinste taktiksche Kämpfe mit den Charakteren erlaubte und das Zusammenspiel von Würfeln, Einbezug von Charakterwerten und dem Anwenden von Kampfresultaten erlaubte.




Basierend auf dem Spielsystem "Buck Rogers XXVC" (von TSR , heute Wizards of the Coast) erschuff SSI nun das Sci-Fi Spektakel "Buck Rogers - Countdown to Doomsday" - sowie auch den Nachfolger "Buck Rogers - Matrix Cubed" - und verwendete das altbekannte "Goldbox" System für Darstellung und Kampfszenen innerhalb des Spieles.

Ich hatte gleich nach Erscheinen des Spiels mit einem ehemaligen Klassenkameraden zusammengelegt und ca. 1991 das Spiel für den Amiga500 bestellt. Nach ersten Spielsessions war uns beiden klar, das SSI ein weiteres Meisterwerk geschaffen hatte. Die Grundidee der SSI Spiele - dieses Mal gepaart mit einem Sci-Fi Szenario war einfach unwiderstehlich.

Nach dem Abgang von der Schule ging dann auch das Spiel selbst verloren, wir hatten dieses nie komplett durchgespielt und so lag die Erinnerung brach, bis ich vor einigen Monaten beim Stöbern in den Rollenspielarchiven des Internets wieder darauf traf. Ich spielte zu dieser Zeit mit der DOS Box herum, habe aber zu WinUAE gefunden, da ich dort jede Menge Spiele aus meinen Amiga-Zeiten finden konnte, welche ich ausprobieren bzw. Durchspielen möchte.

Mehr zu "Buck Rogers - Countdown to Doomsday" bald hier. Ich habe heute ebenfalls das Buch "First Power Play: The Inner Planets Trilogy" bei amazon.de geordert. Das Buch gehörte damals ebenfalls zum Lieferumfang des Spieles, ich hatte es aber aus Desinteresse nie gelesen. Das werde ich jetzt sicher nachholen ...


Montag, Oktober 15, 2007

Retro-Gaming im Blog

Habe am vergangenen Wochenende wieder einmal die Synergy-LAN besucht (Ausgabe 7) und dabei beschlossen, die Themen, die ich hier im Blog festhalten will doch zu erweitern. Angedacht war ja, nur über antike Rollenspiele zu berichten - doch auf der Synergy war mit svenson und Andy extremes Retro-Zocken angesagt.

Dieses Mal führte mir Andy den Amiga-Emulator WinUAE vor. Wir ignorierten fortan eigentlich die Spiele auf der LAN-Party und gaben uns Warlords und Ports of Call hin. Beide Spiele liefen jeweils auf einem separaten PC und so wechselten wir fleissig im "Hot-Seat"-Verfahren die Plätze um jeweils im einen oder anderen Spiel Aktionen durchzuführen. Es hat irsinnig viel Spass gemacht, hoffentlich können wir wieder einmal eine Retro-Session abhalten.

Meine Favoriten auf der LAN waren bereits erwähnte Warlords und Ports of Call, ich spielte mich in Speedball2 durch eine komplette Liga-Saison, testete Cinemaware's Wings an und abends, als ich den PC bereits zu Hause aufgebaut hatte, konnte ich Ela zu einer Runde Oil Imperium überreden.

Mittwoch, November 22, 2006

Off-topic: Power Play 12/91

Lange ist es her, als ich meine erste Power Play in der Hand hielt. Als die Heimcomputer auch immer häufiger zum Spielen eingesetzt wurden, ergab sich natürlich auch ein Interesse an Literatur, die aktuelle Spiele testete und bewertete. Lohnt sich der Kauf ? Wird das Spiel das halten, was der Name verspricht ? Welche Plattform wird unterstützt ? Mein grosses Interesse galt besonders Rollenspielen - einige sind bereits genannt worden im Blog - und damals auch Strategiespielen, sowie Adventures. Power Play testete vieler dieser Spiele. Gab es dann eine Kaufempfehlung, so hatte zumindest ich nach dem Kauf des Spieles keine böse Überraschung. Auf die Power Play war Verlass. Auch in der Tipps & Tricks Ecke war die Power Play gut aufgestellt. Immer grösser wurde der Bereich, der sich mit Tipps & Tricks, sowie Lösungen zu Spielen beschäftigte und wohl den meisten Lesern immer wieder über schier unmögliche Stellen hinweg geholfen hat.

1991 - damals war ich 15 Jahre alt - hatte ich Warlords nach einigen langen Abenden durchgespielt und einige Taktiken ausgearbeitet. Ich setzte mich spät Abends an die Schreibmaschine und tippte eine gute DIN A4-Seite mit Taktikvorschlägen der einzelnen Häuser im Spiel und schickte am nächsten Tag den Brief an den Markt & Technik Verlag. So erhoffte ich mir nicht nur einen Eintrag in einer der nächsten Ausgaben, sondern auch die angepriesenen Geldbeträge lockten mich.

Einige Zeit später - ich weiss leider nicht mehr genau wann es war - entdeckte ich beim Kauf der neuen Power Play meinen Beitrag. Ich war überglücklich "dazu zu gehören" und auch die 80 Mark , die ich erhielt, waren eine Menge Geld. Bei einem meiner vielen Umzüge gingen dann auch immer wieder Teile der Power Play Sammlung verloren. Still und Vergessen war das Alles , bis ich mich Ende 2005 mit einem Bekannten auf eine Wette einlies. Ich hatte geprahlt einen Beitrag in der Power Play veröffentlicht zu haben, er glaubte mir dies nicht - und so vereinbarten wir die Wette bis spätestens Ende 2006 - idealerweise an Sylvester abzuschliessen.

Die Suche nach der einen Power Play mit meinem Beitrag blieb erfolglos. Ich konnte das Jahr nur grob schätzen und wusste die genaue Ausgabe nicht.


"Du hast mehr Glück als Verstand" war dann die erste Nachricht, die mein ICQ heute Morgen ausspuckte. Erich K. , ein Bekannter, mit dem ich einige Rollenspiel in den goldenen Zeiten spielte, nächtelang, tagelang, entdeckte beim Stöbern nach der Power Play Komplettlösung zu "Eye of the Beholder", die Power Play - Ausgabe 12/91 - genau die, welche meinen Beitrag enthält. Ich war schockiert und beglückt zugleich. Goldene Zeiten. Immer und immer wieder.

Danke Erich, rückblickend auf die durchgespielten Tage und Nächte , sowie deine ungeahnte Hilfe beim Aufstöbern "meines" Beitrages.

Wizardry 6 - Erste Schritte in der Burg




Die Gruppe hatte die Burg betreten und schlich sich nun durch die Hallen der Burg. Ausser ein paar herumstreifenden Ratten war hier alles leer. In der Haupthalle fanden sie zwei Truhen. Vorsichtig beäugten sie diese. Sha-Doo, von Beruf Ninja, inspizierte die Kisten jeweils einzeln und gab Entwarnung. Die Kisten schienen nicht mit Fallen ausgestattet zu sein. Gift und Explosionen hatte er oft gesehen im Training. Diese zwei Gewalten konnten das Ende eines jeden Ninja bedeuten. Doch eines wusste er gewiss: diese beiden Truhen zeigten keine Spuren von mechanischer Nacharbeit. Er griff an die Kisten und öffnete diese. Seine Meinung war richtig. Eilig räumte die Gruppe die Kisten leer. Unter den Gegenständen war auch ein Amulett zu finden. Cratal, der Magier identifizierte dieses als "Amulett des Lebens". Es würde eine Wiederbelegung ermöglichen, so seine Vermutung.

Die Gruppe sicherte ihren Rastplatz in einer Ecke der Burg, die nur von einer Seite zugänglich war. Felgar, der Anführer der Gruppe übernahm die erste Wache, während Shorsha, die Bardin ihre Fähigkeiten im Kartographieren nutzte um die Karte zu fertigen.

Wizardry 6 - Bane of the Cosmic Forge

Zurück in der Zeit. Die Suche nach dem Cosmic Forge - einem ungewöhnlichen Schreibinstrument, einem Federkiel, der die magische Fähigkeit besitzt, alles mit ihm Geschriebene wahr werden zu lassen. Die Helden sind versammelt. Walküre, Lord, Ninja, Bischof , Barde und Magier. Vor dem düsteren Schloss beginnt das Abenteuer. Die Suche nach goldenen Zeiten.


Das Knarren und Quietschen der Gittertür ... das Schloss steht uns offen. Im Inneren sind Schritte und Gelächter zu hören. Die Helden legen Waffen und Rüstzeug an und beginnen ihr Abenteuer, ihre Wege wie von selbst kartographieren sie. Die Nachwelt soll teilhaben an ihren goldenen Zeiten.

Dienstag, Oktober 17, 2006

Ultima Online - Der Krieg gegen SUN

Noch immer lag Confedera verträumt in der Bucht von Cove. Confedera, die wohl grösste bisher bekannte Spielerstadt war am Wachsen. Täglich kamen neue Bürger in die Stadt, Läden mit dem Allerlei an Waffen, Rüstungen, Zauberzubehör und einem immensen Sammelsurium von Rohstoffen, schossen wie die Pilze aus dem Boden. Doch das Böse war bereits präsent.

Während Umbauarbeiten innerhalb Confederas waren einige Gebäude eingerissen und neu aufgestellt worden. Der Platzmangel machte dies notwendig. Ein kleines Grundstück Confederas war dabei frei geworden, gerade gross genug um einen Turm darauf zu bauen. Über Nacht stand er nun da. Niemand wusste, wer die neuen Nachbarn waren. Stille im Turm. Verräterische Stille.

Das unbekannte Böse war jedoch bald, sehr bald, klar zu sehen. Eine Gilde namens SUN hatte es geschafft, ihren Turm im Herzen Confederas aufzubauen. Sie waren unerkannt geblieben, doch Überfälle auf die Bevölkerung Confederas innerhalb der Stadtgrenzen traten nun vermehrt auf. SUN wurde zur Plage. Es musste etwas unternommen werden, alle Mitbegründer Confederas waren sich darin einig. Jedoch blieben Kämpfe und Versuche gewaltsam in deren Turm einzudringen erfolglos. Und SUN trieb weiter ihr Unwesen. Confedera stellte unter der Leitung der Gilde The Guardian Angels die SUNBlocker vor, eine paramilitärische Einheit, welche aus sehr starken Charakteren bestand, die das Handwerk des Tötens verstanden, aber auf der richtigen Seite, auf der Seite des Guten kämpften. Bis auf einige getötete Mitglieder der SUN Gilde, waren sie aber auch nicht weiter erfolgreich. Jedem dürfte ab hier bewusst gewesen sein, das durch Gewalt allein nichts ausgerichtet werden kann.

Song Jiang beschloss, das auch er hier etwas unternehmen musste. Doch mit roher Gewalt und starker Magie alleine, so wusste er, könne sich dieses Problem nicht lösen lassen. Song Jiang erdachte sich einen Plan. Hinterlist und Verrat - eigentlich die Hauptwaffen der Gilde SUN - waren aus seiner Sicht die einzige Lösung. Und Song Jiang hatte einen Plan, hinterlistig und heimtückisch. Doch ihm war jedes Mittel recht um die Brut des Bösen aus dem Herzen Confederas zu vertreiben. Alles began damit, das Song Jiang sich aus dem Gildenleben der Gilde der Freiheit immer mehr zurückzog. Er mied den Turm und den Kontakt mit den Gildenmitgliedern. Sein Training war noch nicht ganz abgeschlossen. Er fühlte sich noch nicht reif genug für diese grosse Aufgabe. Einige Tage später jedoch, alsbald Zuversicht und Vertrauen in sich selbst und die Aufgabe Selbstbewusstsein ausstrahlten wusste er den Zeitpunkt als gekommen.

Song Jiang trat als Mitglied der Gilde der Freiheit zurück. Er legte seinen Gildentitel und die Gildenfarben ab, beschaffte sich im Kräuterladen im Norden Confederas einen Beutel Reagenzien und begann Confedera zu durchstreifen. Er hatte das Aussehen eines unschuldigen jungen Mannes. Unerfahrenheit. Toelpelhaftigkeit. Er passierte mehrmals den Turm der SUN Gilde. Er konnte ihre Stimmen hören, doch sie ignorierten ihn. Die Tarnung war perfekt. Song Jiang übte in Sichtweite ein paar Zauberkunststücke, aus der Sicht des Bösen waren diese harmlos. Doch Song Jiang wusste er würde diese gut gebrauchen. Bald. Sehr bald.

Nach einiger Zeit öffneten zwei Mitglieder der SUN Gilde die Pforten des Turmes und traten heraus aus ihrem sicheren Versteck. Sie versuchten Song Jiang zu vertreiben, doch er, waghalsig wie er war, begann sie in ein Gespräch zu verwickeln. Sein Name sei Song Jiang, und er sei Abenteurer, der verstossen wurde von seiner Gilde, weit entfernt im Städtchen Trinsic. Rache sei sein Ziel, Rache an seinen ehemaligen Kameraden. Dies genügten den beiden Mitgliedern der SUN Gilde, um Song Jiang in deren Turm einzuladen. Sie schienen die Gefahr nicht erkennen zu wollen. Song Jiang war sehr gefährlich. Das würden sie bald zu spüren bekommen. Sehr bald.

Song Jiang hatte den ersten Schritt gewagt. Er war in das Innere des Gildenturms der SUN Gilde eingeladen worden. Zu unschuldig , zu unwürdig schien er. Den sie wagten nicht ihn zu töten. Sie lauschten seinen Worten und seiner Laute. Alte Gedichte und Gesänge aus seinem Land brachte er ihnen dar. Sie lachten. Sie lachten ihn aus, er hatte es dem Gaukler am Hofe des Königs gleichgetan. Doch, wie jeder Drache, so zeigte Song Jiang seine Zähne, aber seine Klauen hielt er versteckt. Song Jiang informierte die Gilde der Freiheit, diese wiederum informierte die Bewohner Confederas. Gut ausgerüstet würden sie sich bereit machen, um beim abgesprochenen Zeichen den Turm zu stürmen. Song Jiang hatte seine musikalische Darbietung unter Applaus der Gildenmitglieder von SUN beendet. Nun waren Zauberkunststücke an der Reihe. Er würde die Herrschaften beschäftigen. Nicht mehr lange. Song Jiang rief Ort Por Ylem - der Schall hallte in dem Eingangsbereich des Turmes wieder. Song Jiang konzentrierte sich auf die Türe des Turmes. Die Gildenmitglieder der SUN Gilde waren in ihrem Gespräch vertieft. Ein Knarren - die Tür stand offen ! Etwas boshaft schlossen sie die Tür wieder. Sie verwarnten ihn. Keine Telekinese mehr !

Ort Por Ylem - erneut sprach er diesen Zauberspruch. Das Knarren - die Türe stand erneut offen. Doch diesmal rannten die aussen wartenten Invasoren los. Getarnt standen sie vor dem Turm. Sie erreichten das Innere des Turmes. Feuer und Tod flogen durch die Eingangshalle. Noch mehr Invasoren ! Die Übermacht des Guten schaffte es in den Innenraum des Turmes und wurde verstrickt in Kämpfe mit den Verteidigern ! Die ersten Kämpfer des Guten fielen. Geister irrten umher. Einige Bewohner Confederas schafften es in die oberen Stockwerke, wo sie in Deckung gingen. Die herbeigerufene Hilfe auf Seiten der Bösen kam zu spät.

Der Turm war gefallen ! Confedera war befreit ! Goldene Zeiten ! SUN war mit den eigenen Waffen geschlagen worden. Hinterlist und Verrat hatten den Guten zum Sieg verholfen ! Dieser Tag würde in die Schriften Confederas eingehen. Song Jiang hatte sich beteiligt an einem gerechten Kampf, der unvergessen bleiben wird.

Auf Confedera ! Freiheit , Confedera in Freiheit !

Ultima Online - Confedera


Confedera ! Confedera ! Confedera !



Die Siedlung zwischen dem Sumpf im Osten Britains und Cove war inzwischen herangewachsen zu einem grossen Flecken Zivilisation. Viele Gilden hatten dort ihren Hauptsitz, prunkvolle Häuser, wehrhafte Türme. Die Bewohner würden sich bald daran machen, das Zusammenleben zu organisieren. Die Verteidigung der Stadt, das Leben in der Gemeinschaft. Fast schon als Rathaus, lag da der Turm der Gilde der Freiheit. Der Turm war Abend für Abend Treffpunkt. Ein gemütlicher Plausch, Kampftraining mit den Gildenneulingen, Ratsversammlungen, der Ausbau und die Ausstattung des Turmes. Dies alles war bereits aktives Zusammenleben.

Natürlich, die GdF allein hätte niemals eine solche Spielerstadt bilden können. Die ortsansässigen Gilden White Hawks [WH] , Protectors of Moonglow [PoM] , The Guardian Angels [TGA] um nur die grössten zu nennen, waren ebenfalls beteiligt am Fortbestand Confederas. So war alles friedlich, Confedera war erwachsen. Es war das geschafft, das Lord British den Bewohnern Britannias bisher verwehrt hatte. Die Kolonisation ausserhalb der grossen Städte Britannias unter seiner Leitung. Gut gemacht, tapfere Abenteurer, gut gemacht. Jeder Tag in Confedera, war ein unvergesslicher Tag.

Doch wo das Gute sich befindet, ist auch stets das Böse nicht fern. Das ewige Gleichgewicht hatte nach einigen Wochen auch Confedera erreicht, und die Bürger, sonst wachsam hatten einen Turm im Stadtkern. Einen Turm, deren Besitzer sie nicht kannten...

Freitag, Oktober 06, 2006

Ultima Online - Der Exodus nach Drachenfels

Drachenfels, oh Drachenfels ! Sehnsüchtig erwartet. Es war soweit. Nichts konnte mit nach Drachenfels. Kein Gold, kein Schwert, keine Magie. Auch würden wir, die Mitglieder der Gilde der Freiheit, dem Jungbrunnen neu entsteigen. Und auf Drachenfels neu neugeboren, den Kampf fortsetzen gegen Unrecht und Gesetzlosigkeit. Diesen Kampf wollten wir fortführen, obwohl uns einige Freunde verlassen hatten. Wir würden es tun, ohne zurückzublicken...

Song Jiang war jung, als er auf Drachenfels anlandete. Er hatte gehört von der Gilde der Freiheit, welche ihm aus Erzählung bekannt war. Fortan entschloss er sich, bei ihnen vorzusprechen und dort als Gildenmitglied aufgenommen zu werden. Als er am vereinbarten Treffpunkt, einem kleinen Haus östlich der Sümpfe bei Britain ankam, war der Korrespondenzpartner noch nicht vor Ort. Er entschloss sich also, sich umzusehen. Auf einen Erlass Lord British's war es nun jedem in Britannia gestattet Häuser, kleine Villen, Türme sowie grosse Schlösser zu errichten wo gerade Platz war. Die Gilde der Freiheit besass nur ein kleines Haus, aber dies war Treffpunkt für viele Gildenmitglieder. Er würde der Gilde beitretten, das wusste er...

Monate später, war Song Jiang herangereift zu einem vollwertigen Mitglied der Gilde der Freiheit. Es brachen neue Zeiten des Glanzes an. Unvergessliche Zeiten. Abenteuer. Schmerz und Trauer. Glück und Vorfreude auf die Dinge, welche noch kommen würden.

Das Wachstum der Gilde war eines dieser Dinge. Die Gilde wuchs an Reichtümern. Ein neuer Turm wurde an Stelle des einst so kleinen Hauses errichtet. Aber auch viele neue Abenteurer gesellten sich zu dieser Gilde. Hier ein Auszug aus den Namen, welche ich mein Leben lang sicher nicht vergessen werde:

William of Torbridge, Macbeth, Pegasus, Weedy Gonzales, Barthel Runeaxe, Fastdealer, Elric von Loh, Nightblade, Sorkip, Shaman, Lord Xenoy Dragon, Gil Galad, Reo.

Es war herrlich auf Drachenfels. Es war herrlich im Kreise der Gildenmitglieder. Zahlreiche Abenteuer, noch mehr Gespräche und Gildenfeiern. Die Gegend wurde zusehends auch durch andere Gilden kolonisiert. Bald, sehr bald, sollte etwas entstehen, das nur wenige für möglich gehalten hatten. Kann ein Zusammenleben von vielen Individuen in einer virtuellen Umgebung funktionieren ? Kann es ?


Ultima Online - Erste Schritte auf Catskills

Es ist an der Zeit meine Memoiren aufzuschreiben. Speziell geht es um die Erinnerungen aus meinem Leben in der Blütezeit von Ultima Online. Es existiert zusehends immer weniger Material und Aufzeichnungen im Internet, also unternehme ich den Versuch, das festzuhalten, was ich noch finden kann.

Der Anfang meiner Erinnerung führt zurück an den Anbeginn der Zeit in Ultima Online. Der erste Besuch in dieser Welt ist und bleibt mit drei Namen verbunden: William of Torbridge , Macbeth und Xenoy. Ich hatte mein Ultima Online Paket per Post erhalten, Tage vorher bereits über Korrespondenz Kontakt aufgenommen mit einigen Mitgliedern der Gilde der Freiheit ( GdF ). Das erste wahre Treffen würde also mit einem oder mehreren dieser Mitspieler stattfinden. Und so kam es. Ich schuff den Charakter Gerald und vereinbarte das Treffen mit William, am östlichen Ausgang von Britain, der Hauptstadt Britannias. Dort würde ich abgeholt werden, damit wir gemeinsam die gefährlichen Sümpfe passieren würden, um zum Turm der Gilde der Freiheit zu gelangen.

Diese eigentlich kurze Distanz war in den ersten Tagen lang und sehr gefährlich. Ein Zusammentreffen mit den Tieren dieser Umgebung konnte bei der Jagd den Tod bedeuten. Der gepflasterte Weg war immer wieder von Banditen belagert, während in den Wäldern Orcs, Echsenmenschen und abscheuliche Pflanzen anzutreffen waren. Dank der rasch gewonnen Freunde bei der Gilde der Freiheit wurde ich wenige Zeit danach zum Gildenmitglied und so entstanden Freundschaften, die bis heute noch anhalten. Genannt seien hier Pegasus, Dexter Nemrod, Weedy Gonzales um nur einige zu nennen. In der Real-Life-Gallerie der GdF
gibt es einen sehr kleinen Ausschnitt an Mitgliedern der GdF, doch waren es viel viel mehr, als ich mir heute vorzustellen vermag.

Nun, das Leben war nicht einfach in Britannia. Kreuzzüge gegen das Böse - sei es in Dungeons, in Feldlagern von Monsterhorden und sogar in der rechtsfreien Stadt Bucaneer's Den. Der Tod kam schnell und so war es wichtig in einer Gruppe zu agieren, um einen Zauberer an der Seite zu haben, der Heilsprüche nutzen konnte. Oft endete ein solches Vorhaben an der Übermacht von Gegnern - Spielercharakteren, welche als Gesetzlose bekannt waren - aber auch an den Nicht-Spieler-Charakteren. Oft war es der Geist, welcher beim Tode dem Körper ausgehaucht wurde, der sich an den nächstbesten Heiler wandte, um wiederbelebt zu werden. Die bei sich getragene Ausrüstung lag derweil am Leichnam und war begehrt bei den Plünderern unter den Gesetzlosen. Manch schönes Ausrüstungsstück ging so verloren ...

Doch, es gab auch Zeiten des Erfolges. Immer wieder war die Gruppe durch die Wälder um Britain gestreift, um Gesetzlose zu stellen, welche keinen Zutritt zu Städten hatten. Diese Gesetzlosen konnten sich nicht an die Stadtgrenze wagen, ohne von Lord Britishs Wachmannschaften niedergemetzelt zu werden. Im Kampf für Gerechtigkeit und Ordnung schlug auch unsere Gruppe einige dieser Gesetzlosen auf dem offenen Feld.

Während diese durch Erfahrung und besserer Ausruestung im Vorteil waren, konnte unsere Gruppe oft nur durch den Einsatz von hervorragenden Taktiken dem Tode entgehen - und siegreich den Feind niederstrecken. Da ich als Waldläufer die Kunst der Tarnung verstand und den Nahkampf mit dem Schwert viel Aufmerksamkeit schenkte, gelang es mir auch als Einzelgänger in Dungeons gegen eine Gruppe Gesetzloser zu überleben. Gift. Gift auf der Klinge, die ich bei mir trug, war deren Verhängnis. In dieser Zeit erkannte ich den Nutzen von defensiven Zaubersprüchen, aber auch dem Zauber, der es mit Hilfe von Runen ermöglichte grosse Entfernungen zurückzulegen. Ich begann also mein Magie-Studium, um einen weiteren Vorteil im Kampf gegen das Böse nutzen zu können.

Die Zeit bringt Veränderungen mit sich. Lang vorhersehbar, aber doch überraschend beschloss die Gilde der Freiheit, den alten Turm, welcher Unterkunft und Treffpunkt war für viele Nächte und Tage, den Rücken zu kehren und der Auswanderungsbewegung zu Folgen. Catskills wurde verlassen - das Ziel: Drachenfels - Zuhause der europäischen Ultima Online Gemeinde. Gerald würde nicht mitgehen. Zu sehr gefiel ihm das Leben im alten Turm...